Theaterpädagogik

 

Krabbenpanzerwechsel

Oktober 2021 - Februar 2022

Rechercheprojekt für künstlerische Darbietungen

Recherchevorhaben rund um die keltische Legende der Stadt Ys. Diese unter dem Meeresspiegel blühende Stadt wurde als Strafe für die vermeintliche Hybris seiner Einwohnenden überflutet.

Der dringliche Klimawandel führt dazu, dass ähnliche Desaster als unvermeidlich erscheinen. Was ist, wenn unsere aktuelle Lebensweise die zeitgenössische Version der Hybris von Ys wäre? Was ist, wenn die Ausbeutung der natürlichen und menschlichen Ressourcen und die Gleichgültigkeit dem Leben in all seinen Formen gegenüber dazu führt, dass die Natur gewaltsam reagiert, als Metapher der Nemesis ?

Wie würde diese blühende Stadt heutzutage aussehen; eine Stadt des Vergnügens, des Wohlwollens, der Solidarität und des Wohlstands, wie Ys einst war?


Durch das Umschreiben auf szenische und digitale Weise dieses Mythos, werden Parallelen zu unserem Zeitgeist im Bezug auf Klimawandel, Naturkatastrophen und patriarchale Machstrukturen gezogen.

 
 

STEREOTYPE THREAT„Wenn ich dich sehe, denke ich an ..." #2

Juli 2021, Schule des Zweiten Bildungsweges, Königs Wusterhausen

Unter der theaterpädagogischen Leitung von Ronan Favereau, Paul Schmidt, Jelena Bosanac und Janette Bosy entsteht das partizipative, interkulturelle und generationsübergreifende Theaterstück mit dem Titel „Stereotype Threat: Wenn ich dich sehe, denke ich an..." (deutsch „Bedrohung durch Stereotype: Wenn ich dich sehe, denke ich an…), das am 10.07.2021 um 16.00 Uhr in der Aula der Schule des zweiten Bildungsweges, Funkerberg 26, 15711 Königs Wusterhausen öffentlich präsentiert wird und zu der die theaterpädagogische Spielschwung-Crew, die Akteur*innen und Organisator*innen die Öffentlichkeit herzlich einladen. Der Eintritt ist frei.

Der Theaterpädagoge, Initiator und Leiter des Projektes, Ronan Favereau, betont: „Wer kennt nicht übereilte Einschätzungen, Rentner*innen könnten kein Smartphone bedienen oder jungen Männern mangele es an Empathie? "Stereotype Threat" beschreibt eine situative Zwangslage, in der Menschen unter Druck geraten, solcher negativen Zuschreibung zu entsprechen. Besonders stark betroffen sind soziale Gruppen, die ohnehin mit Ausgrenzung zu kämpfen haben.“

Auch deshalb spielen im LDS in dem Theaterstück Schülerinnen mit Migrationsgeschichte u.a. aus Syrien, Philippinen, Tschetschenien, Afghanistan, Ungarn, Thailand, die überwiegend die Staatliche Gesamtschule in KW besuchen, und Senior*innen aus Königs Wusterhausen und Umgebung. Die Projektteilnehmenden untersuchen, ob und wie sich falsche Zuschreibungen verändern können, wenn sie ausgesprochen werden oder welche Stereotypen vielleicht an Stellen lauern, an denen sie zuvor kaum vermutet wurden.

Die Teilnehmenden setzen sich zwei Wochen lang in intensiven Workshops mit den eigenen und fremden Vorurteilen auseinander, spielen selbst kreierte Szenen, tanzen, üben Choreografie ein, diskutieren und beschäftigen sich mit dem Theaterstück „Philoktet“ des antiken Autors Sophokles, welches die Grundlage für das Theaterstück: „Stereotype Threat: Wenn ich dich sehe, denke ich an...“ bildet.

In dem Stück reaktiviert der Kriegsherr Odysseus seinen Krieger Philoktet, den er zuvor wegen einer stinkenden Wunde auf eine einsame Insel verbannt hatte. Um ihn zurückzugewinnen, spricht Odysseus aber nicht selbst, sondern schickt einen jungen, noch nicht bekannten Krieger vor. Dreh – und Angelpunkt in "Stereotype Threat" bildet die Begegnung zwischen diesen beiden fremden Bekannten. Sie manifestiert sich im Satz: Wenn ich dich sehe, denke ich an...

Das Theaterprojekt, welches aus drei Teilprojekten, die zeitlich versetzt in Berlin-Spandau, im Landkreis Dahme-Spreewald (LDS) und in Berlin-Kreuzberg stattfinden, wird vom Fonds Darstellende Künste für Kultur und Medien der Bundesregierung, vom Landkreis Dahme-Spreewald und vom Land Brandenburg gefördert. In Königs Wusterhausen kooperiert Spielschwung GbR bei dem Projekt mit der Initiative Willkommen in KW und dem Förderverein der Staatlichen Gesamtschule Königs Wusterhausen.

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STEREOTYPE THREAT„ Wenn ich dich sehe, denke ich an ..." #1

Mai - Juni 2021, Evangelisches Johannesstift, Berlin

Theaterprojekt für Jugendliche und Senior*innen

Im “Theaterprojekt Alt und Jung“ gehen Jugendliche aus dem Bereich Kinder- und Jugendförderung der Johannesstift Diakonie Jugendhilfe gemeinsam mit Senior*innen im Laufe des Jahres auf eine Reise. Der Theaterpädagoge Ronan Favereau wird die Projektteilnehmenden dazu anleiten, eigene und auferlegte Vorstellungen zu untersuchen. Mit welchen Stereotypen gehen Menschen unterschiedlicher Generationen aufeinander zu? Welche inneren Erwartungen gibt es? Und wie sehr steht der einzelne aufgrund von Vorurteilen anderer unter Druck? Die Teilnehmenden arbeiten zunächst ihre eigene Voreingenommenheit durch intergenerationellen Dialog auf. Die Dekonstruktion vollzieht sich auf organische Weise, durch das Aufeinandertreffen von Andersartigkeit und Unterschieden wie Alter, Geschlecht sowie kultureller und sozialer Zugehörigkeit. Das partizipative Projekt wird in einer Theatervorstellung münden, die auch digital begleitet wird. Das Projekt wird gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

 
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DIE VÖGEL nach Aristophanes

September 2020, Charlie-Chaplin Schule, Berlin

 
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Villefranche & Moi

August 2020, Künstlerresidenz, Atelier Blanc, Viellefranche-de-Rouergue, Frankreich

Regie & Wort. Erarbeitung eines transnationalen Theaterwerks, das über die Begegnung hinausgeht und die Koexistenz gemeinsamer Themen aufwirft.

Im Rahmen des vom Kulturministerium vorgeschlagenen ”Kultursommers” erarbeitet Ronan Favereau, Schauspieler und Theaterpädagoge, ein partizipatives Theaterprojekt im August 2020 in das Atelier Blanc in Villefranche-de-Rouergue. Es ist die Fortsetzung des Projekts, das im Juli 2020 mit jungen BerlinerInnen begonnen wurde. Gemeinsam erforschten sie mit EinwohnerInnen dieser ländlichen Region das Thema der Erwartungen.

Erstellungsphase

Es wurde auf theatralische Weise untersucht, wie gesellschaftliche Erwartungen das Leben von Jugendlichen im ländlichen Raum (Villefranche-de-Rouergue, Occitanie, Frankreich) beeinflussen und oft auch bestimmen. Es wurde einen Raum für kreative Reflexion geschaffen, indem die Werkzeuge des Verfremdungstheater und der Performancekunst eingesetzt wurden. Dies geschieht gleichzeitig mit der Entdeckung, Aneignung und Interpretation von Statements und Erwartungen von Jugendliche aus Berlin um herauszufinden, inwieweit diese Erwartungen aus einem urbanen Sozialraum ihren eigenen Wünschen, Handlungen und Vorstellungen entsprechen oder nicht. Die von Jugendlichen in Deutschland produzierten "Materialien" wurden bewertet und dessen Essenz extrahiert. Dabei entsteht eine Fabel aus den Texten und Interviews, die es ermöglicht einen narrativen Rahmen zu schaffen.

Dazu kommen Texte, Dialoge und Monologe von EinwohnerInnen aus Villefranche-de-Rouergue die schon länger hier wohnen. Durch kreativen Mitteln (performative Stationen, Dialoge, Erzählungen, Dramaturgie…) werden die Materialien neu interpretiert.

Vermittlungsphase

Die französische Jugendliche nehmen an dem Prozess teil und entdecken die Materialien (Fragestellungen, Texte, ...) in der Perspektive einer Neuinterpretation. Es geht darum, mit gemeinsamen oder konträren Problemen zu spielen und sie auf der Bühne zu übersetzen. Diese Prozesse ermöglichen es, die Beziehung zu Zeit, Raum, Körper und Stimme zu thematisieren, um die Fragestellungen auf ihre eigene Art und Weise zu transformieren, sich neu anzueignen und sie für das Publikum zu vermitteln.

Ohne einander direkt zu begegnen, heben die Beteiligten Ähnlichkeiten und Unterschiede hervor und provozieren durch Andersartigkeit und Abwesenheit ein Gefühl der Zugehörigkeit.

 
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What do you expect from me ?

Juli 2020, Kurzfilm, Kinderfreizeiteinrichtung GraefeKids, Berlin

Regie für Kurzfilm. Jeder Mensch wird täglich mit unterschiedlichen Erwartungen seiner Umwelt und den eigenen Ansprüchen konfrontiert.

Dabei erkunden wir auf filmische Weise, wie soziale Erwartungen des jeweiligen Umfeldes das Leben beeinflusst und erschaffen so für die Teilnehmenden einen ersten Reflexionsraum, inwiefern diese Erwartungen mit ihren eigenen Gefühlen, Handlungen und Wünschen übereinstimmen.
Unsere Aufmerksamkeit liegt dabei auch sehr stark auf verinnerlichte „Negativerwartungen“, im Sinne „von Dir erwarte ich nicht viel, das kannst Du eh nicht!“
Wir hinterfragen das Schulsystem, in dem die Erwartungshaltung an Kinder mit türkischen oder arabischen Hintergrund laut diverser Studien gering ist und somit die Kinder auch weniger gefördert werden.
Das führt uns auch zu dem Begriff „stereotype threat“.

Erwartungen

Wir wollen mit den TeilnehmerInnen herausfinden, inwiefern sie aufgrund eines negativen Stereotyps unter Druck geraten. Jeder Mensch wird täglich mit unterschiedlichen Erwartungen seiner Umwelt und den eigenen Ansprüchen konfrontiert. Wie ergeht es Kindern, die noch über wenige Strategien im Umgang mit höchst unterschiedlichen und teilweise sich widersprechenden Erwartungen verfügen? Was erwartet die Schule, die „deutsche“ Gesellschaft, die Eltern von einem bzw. von ihrem Kind? Sind Erwartungen an ein Kind mit Migrationshintergrund noch differenter und eine Orientierung dadurch erschwert? Was wird im traditionellen Elternhaus erwartet, was für Werte werden einem Kind vermittelt und wie stark unterscheiden sich diese von denen der LehrerInnen in der Schule?

Diesen Fragen wollen wir uns dieses Jahr zusammen mit den Kindern der "Werner-Düttmann Siedlung" stellen und mit ihnen gemeinsam fragen: „Was erwartet ihr von mir?“
Dabei erkunden wir auf theatrale Weise, wie soziale Erwartungen des jeweiligen Umfeldes das Leben beeinflusst und erschaffen so für die TeilnehmenderInnen einen ersten Reflexionsraum, inwiefern diese Erwartungen mit ihren eigenen Gefühlen, Handlungen und Wünschen übereinstimmen.

Konkret erarbeiten wir Szenen aus dem schulischen und privatem Alltag. „Heute habe ich ne eins in Mathe bekommen"-„Du Streber, bist Du jetzt was besseres?"
Als künstlerisches Mittel wollen wir mit Masken arbeiten. Diese dienen der Abstraktion und wir nutzen sie als Zeichen für Personengruppen, um uns von den individuellen Bezugspersonen zu distanzieren. So werden Spiele mit „DEN Eltern“, „DEN LehrerInnen“, „DEN Freunden“ möglich. Auf diese Weise, können wir auf der theatralen Ebene, Macht und Größe der „Erwartenden“ überzeichnen und die Überforderung des „Empfängers“ sichtbar machen.

So werden auf der Bühne die erarbeiteten (negativen) Erfahrungen ihres Alltags filmisch reproduziert und diesen Erfahrungen eigene Wünschen gegenübergestellt.

Team : Ronan Favereau, Inda Buschmann, Aline Eydam, Vladimir Bondarenko

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Ein Speeddating mit fünf Weltreligionen

März 2020, Regie und Theaterpädagogik, evangelisches Johannesstift

Ein Saal, fünf Tische, sechs Religionsexperten und eine Schulklasse. Ein Setting für ein Speeddating ganz besonderer Art, bei dem Grundschulkinder die Welt der Religionen in 50 Minuten erkunden. Sie gehen dafür von Tisch zu Tisch, jeder dekoriert mit Zeugnissen der jeweils repräsentierten Weltreligion. An den Tischen sitzen Expertinnen und Experten, die die Fragen der teilnehmenden Fünftklässler aus der Evangelischen Schule geduldig beantworten.

Ort des Geschehens: der Große Festsaal auf dem Gelände des Evangelischen Johannesstifts in Berlin-Spandau. Hier ist auch die Bildungskampagne „Kinder beflügeln“ der Johannesstift Diakonie angesiedelt, die das Projekt „Weltreligionen“ ins Leben gerufen hat. Unterstützt wird sie dabei im zweiten Jahr von der Karl Schlecht Stiftung und der Stiftung Nächstenliebe. Eine Woche lang befassen sich Grundschulkinder in Workshops mit verschiedenen Religionen und Weltanschauungen und erarbeiten unter anderem ein Theaterstück, das sie am letzten Tag ihren Eltern präsentieren.

Höhepunkt der Projektwoche: das Speeddating am Dienstag. Aus dem Stimmengewirr der Kinder dringen existenzielle Fragen wie „Was halten Sie eigentlich von Gott?“ oder auch welche mit ganz alltäglichem Hintergrund: „Was essen Sie am liebsten?“ Im Gespräch lernen die Kinder so Traditionen und Kulturen kennen und erfahren, dass viele Bräuche auch über vermeintliche Grenzen von Religionen begangen werden. „Ich feiere die Feste, wie sie fallen“, erläutert Islam-Experte Abdurrahim Camillo Dottermusch den Kindern. „Im Islam gibt es das Opfer- und das Zuckerfest. Das ist okay, aber auch ein bisschen wenig. Darum feiere ich auch gerne Weihnachten, das hinduistische Lichterfest Diwali und das chinesische Neujahr.“ Die Schüler Paul und Philipp interessieren sich besonders für Dottermuschs Gebetsteppich. „Das ist sozusagen meine tragbare Minikirche“, erklärt dieser. „Den habe ich, um überall einen sauberen Platz zum Beten zu haben.“

330 Millionen Götter

Alle zehn Minuten erklingt ein Gong und die Kinder ziehen weiter zum nächsten Fachmenschen. Auf dem Tisch der hinduistischen Weltreligion liegen Karten mit Symbolen und Motiven. „Welcher ist euer wichtigster Gott?“, fragt Lara. Vilwanathan Krishnamurthy lacht: „Wir haben etwa 330 Millionen Göttinnen und Götter und jeder hat seinen Lieblingsgott. Am beliebtesten ist Ganesha. Er hat nie Krieg geführt, er isst und tanzt gerne. Mit seinem Elefantenkopf vergisst er nie, was er gelernt hat – das dürfen wir auch nicht.“

Den Tisch der christlichen Religionen teilen sich gut gelaunt gleich zwei Experten: Der katholische Diakon Berthold Schalk und der evangelische Pfarrer Martin Stoelzel-Rhoden. Die Schüler Eric und Tang-Long staunen über die vielen Dinge, die die beiden mitgebracht haben: Ein Kreuz, eine Maria-Figur, eine Bibel, ein Gesangbuch und ein Taufbecken. Letzteres wirft bei den Schülern Fragen auf: „Damals als die ersten Christen getauft wurden, sind die Menschen ins Wasser gegangen und wurden drei Mal untergetaucht“, erläutert Schalk. „Heute sind wir zivilisierter, nutzen dieses Taufbecken und gehen mit den Kindern nicht ins Meer, obwohl die das gut vertragen“, lacht er. „Einmal im Jahr gehen wir aber noch in die Havel, um zu taufen“, wirft Stoelzel ein. „Und wenn man getauft ist, muss man dann immer beten?“, fragt Eric. „Das ist in etwa so, als wenn man fragt: Wenn man verheiratet ist, muss man sich dann immer küssen?“, erwidert Schalk. „Man muss nicht, aber man darf und man will.“

Am Tisch des Judentums orientieren sich die Schüler derweil noch: „Sind Sie evangelisch oder katholisch?“ Esther Knochenhauer von „Rent a Jew“ antwortet schmunzelnd: „Ich bin jüdisch“. Die Schülerin Laura fragt nach: „Und wie ist das so jüdisch zu sein?“ Knochenhauer erzählt ihr dann von der vielfältigen jüdischen Tradition, darüber, dass es an Chanukka acht Tage lang Geschenke gibt, von jüdischen Speisegesetzen und Kleidervorschriften. Als sie von der Beschneidungszeremonie berichtet, erntet sie Kichern und ungläubiges Staunen. „Eigentlich ist unser Leben gar nicht viel anders“, sagt Knochenhauer. „Wir wohnen auch in Wohnungen, haben Autos und Haustiere.“

Das erste Mal Meditieren

„In unserer inneren Welt, da sind Gedanken und Gefühle und noch viel mehr. Und Buddha hat uns eine Methode gegeben, um unseren eigenen Geist kennenzulernen und innere Ruhe zu finden“, erzählt Buddhismus-Expertin Friederike von Born-Fallois den staunenden Schülern. Klar, dass die Fünftklässler das auch ausprobieren wollen. Bald vergessen sie den Trubel um sich herum. Alle sitzen aufrecht, spüren den eigenen Atem – sprechen gemeinsam ein Gebet, sind eine Minute lang einfach da und lassen alle Ablenkungen – wie eine Wolke – vorbeiziehen.

Am Ende des Tages sind sich die Kinder einig: „Wir haben ganz viel gelernt und gemerkt, dass man auch mit Erwachsen gut reden kann.“ Die Schülerinnen und Schüler nehmen mit, dass es neben allen Unterschieden auch viele Gemeinsamkeiten zwischen den Weltreligionen gibt. Islamexperte Dottermusch bringt es auf den Punkt: „Wenn Emily und Jasmin zur Zitadelle in Spandau fahren, kann es sein, dass die eine den Bus und die andere das Fahrrad nimmt. Das Ziel ist dasselbe aber sie sehen unterschiedliche Dinge auf ihrem Weg. So ist das mit den Religionen auch – äußerlich unterscheiden sie sich, aber im Kern geht es immer um dasselbe: Frieden mit sich selbst und anderen, Achtung, Liebe und Hingabe.“

 
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Weltreligionen #1

Weltreligionen #1

Februar 2020


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Dungeon, Dragons & Dark Heroes

Balladenprojekt 2020

Januar 2020

Am 30.01. wurden die Ergebnisse des Balladenprojektes auf der Bühne der STRAHL.Halle Ostkreuz gezeigt. Diesesmal haben sich die Schülerinnen eine Woche lang mit der Ballade “Der Kampf mit dem Drachen” von Friedrich Schiller beschäftigt und dazu mehrere Theaterszenen entwickelt. Wieder war der gesamte 8. Jahrgang der Hermann-von-Helmholtz-Schule beteiligt. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden, Lehrkräften und unserem theaterpädagogischen Team, die das Projekt auch 2020 ermöglicht haben.
Projektleiter
innen: Dominik Eichhorn, Ronan Favereau, Selin Kavak, Mira Laskwoski, Gwendolyn Noltes

 
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Willkommensklassen Workshops

Staatsoper Unter den Linden

November 2019

Artikel Oper Ronan Favereau
 
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HUCK FINN

Theater Expedition-Metropolis

Projektleitung - Juli 2019

Huckelberry Finn ist frech, er bricht Konventionen, hat seinen eigenen Charakter und lässt sich nicht zu einem braven, angepassten Bürger erziehen.

In der Geschichte voller Humor, Dreistigkeit und Lust am Abenteuer Leben trifft er auf den entlaufenen Sklaven Jim. Durch diese Begegnung beginnt ein innerer Kampf in Huck Finn zwischen dem rassistischen Menschenbild der Gesellschaft von der er geprägt ist und seine sich entwickelnde freundschaftlichen Gefühlen Jim gegenüber. So beginnen beide eine abenteuerliche Reise um Jim in die freien Staaten zu bringen, in ein Leben in dem jeder Mensch sich und seine Meinung frei äußern und entfalten kann.

Die Geschichte von Huck und Jim dient als Ausgangspunkt für unsere Arbeit.

Ohne jede Moralkeule erzählt der Stoff von der Annäherung zweier Menschen aus völlig unterschiedlichen Welten und Kulturen, die in der Gesellschaft mit unterschiedlichen Status gebrandmarkt sind aufgrund der ethnischen Herkunft Jims.

Darin liegt die künstlerische Kraft dieses Thema mit Kindern zu bearbeiten, die Reise von Huck nachzuempfinden. Denn Kinder sind per se unfrei.

Daneben stehen die vielfältigen Themen wie Rassismus, Freiheit, Selbstfindung und Selbstvertrauen als Arbeitsschwerpunkte in der künstlerischen Arbeit.

Wie lebt ein Ali oder eine Marie heute in unserer Gesellschaft? Was wird von Ihnen gefordert, was erleiden sie an verbaler, körperlichen oder passiv aggressiven Gewalt?

Wir ziehen parallelen und suchen den Huck in uns allen, der offen ist für alles was ihn nicht einengen und in eine bestehendes System pressen will. Der auf einen Fremden trifft und diesen unterstützt, ihm bei seiner Flucht vor Unterdrückung und Gewalt zu helfen. Der das Leben als ein Abenteuer begreift.

Wir wollen in dem Prozess unsere Bilder von gut und schlecht, richtig und falsch hinterfragen. Den kindlichen Instinkt wieder wecken, der offen ist, neugierig und erstmal Dinge zulassen und Lebensentwürfe nebeneinander stehen lassen kann.

 
 

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FÜNF Weltreligionen - EINE Botschaft

Kinder beflügeln Pilotprojekt - März 2019

Mit Schwung und ganzer Eigeninitiative startete Kinder beflügeln jetzt ein Pilot-Projekt der besonderen Art unter dem Motto „Was uns verbindet - Die fünf Weltreligionen in unseren Berliner Klassenzimmern “. Vom 25. bis 29. März 2019 durften 22 Schülerinnen und Schüler einer fünften Klasse aus der Peter-Härtling-Grundschule in Spandau eine Woche die fünf Weltreligionen kennenlernen. Warum?

Für den Weltfrieden, könnte man antworten. Das ist natürlich sehr hoch gegriffen. Fangen wir lieber einfach an: Die Kulturpiloten von Kinder beflügeln wollen vor allem erst einmal den Frieden in den Berliner Klassenzimmern fördern. So entwickelte Claudia Lukat, Leitung Kinder beflügeln, in Zusammenarbeit mit Michael Adam Und Susanne von der Osten-Sacken ein Konzept, wie man mehr Verständnis der Schülerinnen und Schüler untereinander für ihre unterschiedliche Herkunft und damit die verschiedenen Religionen beibringen kann.

In Kooperation mit der Karl Schlecht Stiftung, die das Projekt mit rund 6000 Euro unterstützt hat, hat das Evangelische Johannesstift nun sein lang erarbeitetes Konzept umsetzen können. In den Grundschulen, mit denen die Kulturpiloten bislang zusammenarbeiten, haben 80 Prozent der Kinder einen Migrationshintergrund. Entsprechend vielfältig ist auch ihr kultureller und religiöser Hintergrund. In den Berliner Klassenzimmern treffen manchmal die Kulturen verschiedener Religionen aufeinander.

Mit dem Projekt „Die Fünf Weltreligionen“ wurde in Zusammenarbeit mit ExpertInnen aus den verschiedenen Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften eine Möglichkeit geschaffen, mehr über die jeweiligen Religionen zu erfahren. Dass das Ganze nicht trocken sein muss, erfuhren die Schülerinnen und Schüler jeden einzelnen Tag der Projektwoche.

So fand u.a. am zweiten Tag der Projektwoche im großen Festsaal ein Speed-Dating statt, in dem die Kinder reihum je einem Vertreter der fünf Weltreligionen Fragen stellen konnten. Sehr persönlich, sehr direkt und sehr aufschlussreich. An den folgenden Tagen wurde dann das so erworbene Wissen in Workshops vertieft und in Gesprächen mit Experten reflektiert. Die Abschlusspräsentation fand im Gemeinschaftsraum der Peter-Härtling Schule statt. Hier konnten die Kinder ihren Eltern zeigen, was sie bewegt hat. Ergebnis: In allen Religionen geht es um die LIEBE. Wir haben ja doch etwas für den Weltfrieden geleistet. So einfach geht’s.

 
 
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Schauer, Schreck und Schönheit

Theater STRAHL - Gemeinschaftshaus Gropiusstadt

Balladenprojekt - Februar 2019

Das Balladenprojekt ist ein wesentlicher Bestandteil der Kooperation zwischen der unserer Schule und dem Theater Strahl Berlin sowie Teil des schuleigenen „Fahrplans kulturellen Bildung“.. Einmal im Jahr erarbeiten Künstlerinnen und Künstler des Theaters gemeinsam mit dem 8. Jahrgang szenische Präsentationenauf der Grundlage klassischer oder moderner Balladen.Während sich die Schülerinnen und Schüler im Deutschunterricht mit den Balladen inhaltlich beschäftigt haben, steht während der Projektwoche die Auseinandersetzung mit verschiedenen künstlerischen Methoden im Fokus. So werden Wörter zu Bewegungen, Geschichten szenisch erkundet, Reime musikalisiert und der Bezug zur eigenen Lebenswelt künstlerisch verhandelt.

Dieses Jahr steht das Balladenprojekt unter dem Motto „Schauer, Schreck und Schönheit“. Anhand der vier Balladen „Der Totentanz“ / Johann Wolfgang von Goethe, „Frau Agnes“ / Johann Granny, „Der Knabe im Moor“ und „Die Vergeltung“ / Annette von Droste-Hülshoff werden vier Miniatur-Aufführungen erarbeitet und einem Publikum präsentiert.

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Platz für Spielraum!

GRIPS Theater - Studiobühne im Podewil

Oktober 2018

Die Abschlusspräsentation der rund 50 Berliner Kinder war ein voller Erfolg. Auf der Bühne des Podewils wurde gestern gelacht, geschauspielert, gezeigt, demonstriert und gespielt, dass es eine reine Freude war.

Rechtzeitig zum Beginn der Herbstferien starteten die GRIPS Werke e.V. und die Kampagne Kinder beflügeln des Evangelischen Johannesstifts Berlin eine Projektwoche mit abschließender öffentlicher Präsentation. Vom 22. - 26.10.2018 konnten rund 50 Berliner Kinder aus allen Bildungsschichten im Alter von neun bis dreizehn Jahren mit Theaterpädagogen, Schauspielern und Veranstaltern zusammen kommen, um in vier verschiedenen Spielräumen zum Thema „Freiräume und Abenteuer in der Stadt“ gemeinsam Theater zu spielen. Die Kinder testeten Freiräume, zeigten Missstände auf, erprobten Utopien und verschafften sich Platz zum Spielen und Toben. Erfahrene Theatermacher*innen standen den Kindern zur Seite.

Das Ergebnis dieser Projektwoche wurde am vergangenen Donnerstag (25.10. 18) im Podewil in Szene gesetzt. Außerdem werden die Erfahrungen auch in den Rechercheprozess der Neuinszenierung von Fatti, Kiki, Korna und Valentin mit einfließen, die am 6. Juni 2019 Premiere hat. Weiterhin wurde der KinderTheaterRat gewählt, der dem GRIPS Theater in der Spielzeit 2018/19 beratend zur Seite steht.

Hintergrund:

Das Projekt Platz für Spielraum! findet im Rahmen des Projektes Unsere Bühne, fertig, los! statt. Es ist ein Projekt, das Kinder aus allen Bildungsschichten in Kontakt mit Theater bringt und ihnen eine Plattform bietet, eigene Wünsche und Forderungen zu diskutieren. Dazu gehören gemeinsame Theaterbesuche, Workshops, der KinderTheaterRat und die Homepage www.unsere-buehne.gripswerk.... Dabei entdecken die Kinder neue und persönliche Zugänge zu Kultur und Politik.

Das Projekt „Platz für Spielraum!“ ist ein Projekt der GRIPS Werke e.V. in Kooperation mit dem GRIPS Theater, dem Evangelischen Johannesstift und seiner Kampagne „Kinder beflügeln“ und den Kulturprojekten Berlins. Das Projekt wird gefördert durch„ Wege ins Theater!“, das Förderprogramm der ASSITEJ im Rahmen von „Kultur macht stark! Bündnisse für Bildung“.

 
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Jugendklub »AUFSTEIGER«

Staatsoper Unter den Linden - Neue Werkstatt

Der Jugendklub »AUFSTEIGER« - Spielzeit 2018/19

Der Jugendklub richtet sich an junge Erwachsene, die Musiktheatererfahrungen sammeln möchten. Neben Stimm-, Schauspiel-, Bewegungs- und Improvisationstraining gewinnen die Jugendlichen Einblicke in das Operngeschehen und werden zu Musiktheatermachern: Sie entwickeln Szenen, Lieder und Choreographien, die in einer Produktion zusammenfließen.


Wohin mit meiner Wut?

Theater Expedition Metropolis

Juli 2018

Der Ausgangspunkt für unser Projekt ist die Auseinandersetzung mit dem Thema Wut.

Wir wollen bildungsbenachteiligten Kindern und Jugendlichen (Zielgruppe 8-13 Jahre alt) die Möglichkeit geben, sich dem Thema bewusst zuzuwenden. Denn schon im kindlichen Umfeld wird dieses Gefühl tabuisiert oder unterdrückt.

In unserer Arbeit wollen wir die konstruktiven und zerstörerischen Anteile, die in Wutreaktionen enthalten sind, erarbeiten und theatral beleuchten. Im Spiel mit diesen inneren Zuständen lassen wir positive (konstruktive) und negative, weil zerstörerische, Kräfte sichtbar werden.

Ausgehend von dem, was die Jugendlichen wütend macht, erarbeiten wir persönliche, soziale und gesellschaftliche Ebenen von Auslösefaktoren. Neben autobiografischem Material, lassen wir uns inspirieren von Mobbingszenen, z.B., aus dem Film „Wut“ des Regisseurs Züli Aladag. Diese werden theatral auf der Bühne umgesetzt. Aufgabe wird anschließend sein, in Kleingruppen zu den einzelnen Szenen Fortsetzungen zu entwickeln. Welche Gefühle und Reaktionen ergeben sich? Schmerz, Trauer, Wut? Unterschiedliche Antworten werden erarbeitet: ein Wutsong (z.B wie der Rapsong „La Rage“ von Keny Arkana), ein Gerechtigkeitsmanifest oder die Gründung einer Anti-Aggressionsbewegung. Wir arbeiten mit musikalischen, körperlichen und schriftstellerischen Mitteln.

Auf spielerische Art und Weise wird die Komplexität des Gefühls Wut vermittelt, werden verschiedene, auch unkonventionelle, Möglichkeiten des Umgangs mit dem Gefühl Wut aufgezeigt. Im Vordergrund steht, dass die Jugendlichen in der Gemeinschaft spielerisch miteinander und voneinander lernen.

Dazu gehören Gefühle wahrzunehmen, sie zu benennen und regulieren zu lernen, die Perspektive des Gegenübers einzunehmen. Dies wird ihr Erleben und ihre Verhaltensmöglichkeiten erweitern, um auch schwierige Situationen zu bewältigen.

Aus den erarbeiteten Szenen entwickeln wir eine performative und autobiografische Perlenkette.

 
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Willkommensklasse WorkshopS

Staatsoper Unter den Linden

Workshops für geflüchtete - Spielzeit 2017/18

In einem Workshop, der Einblicke in die Opernwelt gibt, bieten wir Gruppenübungen rund um Spracherwerb und Kommunikations-Dynamik mit den Mitteln von Musik und Theater an. So lernen die Teilnehmenden, ihre Phantasie zu nutzen und die eigene Kreativität zu fördern. Gesang und Bewegung, Spiel und Rhythmus ergänzen das Programm, das kulturelle Neugier wecken soll.

 
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La Bohème

Neue Werkstatt – Staatsoper Unter den Linden

“La Bohème” von Giacomo Puccini - Juni 2018


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Traum-WG

Die Loftbühne

Juni 2018


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Workshopleitung

Kammerspiele - Deutsches Theater

Festival Klubszene - Juli 2017


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Zeichne mir ein Ich

Theater Expedition-Metropolis

September 2017

 

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What does the ‘Fuchs’ say?

Werkstatt - Staatsoper im Schillertheater

Juli 2017


Eine Produktion von der Jungen Staatsoper im Schillertheater Nach der Kleine Prinz von A. de Saint-Exupéry Szenische Leitung: Ronan Favereau Musikalische Leitung: Luisa Splett im Rahmen des Jugendclubs Aufsteiger Spielzeit 16/17 Schnitt: Inda Klingenberg

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Workshop Gender

Mobil im Kiez e.V., Jugendhaus CHIP

Geschlechterrollen


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Respekt

Fischkutter - Rostock

August 2016

 

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Das Ich im Wir

Werkstatt der Kulturen - April 2015

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